Navigation im Anlagenbau für Lackierbetriebe mit Gerald Weisser

Shownotes

Kontaktdaten Gerald Weisser

Höcker Polytechnik GmbH Borgloher Straße 1 49176 Hilter am Teutoburger Wald

Webseite Höcker-Polytechnik

Mail: gerald.weisser@hpt.net

Infos zum Podcast:

Das Navi für Lackierbetriebe - der Beschichter-Podcast von Markus Vüllers Coaching

In diesem Podcast erhalten industrielle Lackierbetriebe und Lohnbeschichter nützliche Tipps, wie Sie die aktuellen Herausforderungen meistern können.

Dabei stelle ich fachliche, organisatorische und digitale Werkzeuge vor, die dabei helfen, dass jedes Unternehmen seinen individuellen Weg finden kann.

Das Ziel der Reise sind optimierte Lackierprozesse, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter und eine zeitgemäße Nutzung digitaler Medien.

Alle 14 Tage teile ich mit Ihnen in 15-30 Minuten Erfahrungen, Erkenntnisse und Tipps, die ich in meiner 35jährigen Berufslaufbahn gesammelt habe.

Kostenloses Kennenlerngespräch:

Vereinbaren Sie eine Termin für ein 30-minütiges Kennenlerngespräch über Teams, Zoom oder Telefon: Hier klicken und Termin aussuchen

Weitere Informationen finden Sie auf meiner Webseite:

www.markus-vuellers-coaching.de

Besuchen Sie meine Social-Media-Profile

LINKEDIN: https://www.linkedin.com/in/markus-vuellers-8ba1b014a/

YOUTUBE "Oberflächentechnik mit Tiefgang: https://www.youtube.com/channel/UCb1Bfmmz0vD9cELt6bSouJQ

Sollten Sie Fragen haben, schreiben Sie mir gerne eine Mail an:

info@markus-vuellers-coaching.de

Transkript anzeigen

00:00:13: Ja, hallo und herzlich willkommen im Navi für Lackierbetriebe, dem Beschichter-Podcast, wo wir immer mal wieder über Dinge rund ums industrielle Lackieren sprechen. Ich hatte das beim letzten Mal schon angekündigt. Ich werde in der nächsten Zeit immer mal wieder Gäste in den Podcast einladen. Und heute ist es wieder soweit. Mein heutiger Gast ist Gerald Weißer von der Firma Höcker Polytechnik aus Hiltar am Teutoburger Wald. Und wir werden heute mal so ein bisschen uns das Prinzip der Navigation anschauen im Bezug auf Anlagenplanung, auf Anlagenbau. Gerald, vielleicht fangen wir mal damit an. Schön, dass du da bist, dass du mal erzählst, wer du bist, was du machst und was Höcker auszeichnet. Ja, Markus, auch herzlich willkommen hier bei uns am schönen Hilter am Teuteburger Wald. Bei der Firma Höcker, ja die Firma Höcker, aufgebaut in verschiedene Geschäftsbereiche. der Entstaubung der Oberflächentechnik, aber auch den Schaltschrankbau. Wir haben unseren Hauptsitz hier in Hiltam, Teutoburger Wald. Wir beschäftigen in der Firmengruppe mittlerweile knapp über 500 Mitarbeiter. Wir haben hier unseren Hauptstandort, dem wir produzieren, vorwiegend unsere Entstaubungsanlagen. Wir produzieren aber auch an unserem Standort in Polen zum Beispiel unsere Ventilatoren, unseren Stahlbau. Wir haben da unsere Prüfstände. Wir haben da auch gerade eine große Erweiterung angestoßen. in die wir mittlerweile schon umgezogen sind. Wir sind sehr vielseitig aufgestellt. Wir haben ein sehr breites Klientel, was bei uns Projekte anfragt, was von uns Anlagen bekommt. Im größten Bereich sprechen wir eigentlich über die Entstaubung, mit der wir auch groß geworden sind. Also der Werdegang war eigentlich das Wachstum mit dem kleinen Tischler über den Mittelstand auch hoch jetzt in die Industriegebiete und in die Industrieunternehmen. Denn in jeder Möbelproduktion, wo Staub und Späne anfallen, kann man das Produkt von Höcker Polytechnik einsetzen, nämlich unsere Multistar-Filteranlagen. Auf jedes Möbel muss auch immer eine Oberfläche. Daher sind wir dann sehr verwandt wieder mit der Oberflächentechnik. Da jede Anlage von uns auch ein ordentliches Herzstück braucht, bauen wir auch unsere Steuerung selbst und haben da auch ein weiteres Profi-Center ins Leben gerufen, wo wir dann auch eine Lohnschaltschrankfertigung aufgebaut haben, eben auch in weiteren Branchen Einblicke zu

00:02:37: Ja und so haben sich unsere Wege dann irgendwann mal gekreuzt, dass wir gesagt haben, okay, wir treffen uns mal. Ich weiß gar nicht, wo wir uns das erste Mal getroffen haben, ob das auf der Paint Expo war oder hier vor Ort. Es war tatsächlich über meine Lieblingsplattform LinkedIn. Ich hatte einen Bericht von dir gelesen, ich hatte dich angeschrieben. Wir haben uns dann auf der Paint Expo gleich das erste Mal Auf der Ligne in Auf der Ligne im letzten Jahr, genau. Auf der Ligni haben wir uns getroffen, auf der Pentax haben wir uns auch getroffen. Leider auch ein bisschen spät. Ich bin ja mittlerweile auch schon 10 Jahre bei der Firma Höcker, komme ursprünglich aus der Projektierung und bin jetzt mittlerweile der Verantwortliche für den gesamten Geschäftsbereich der Oberflächentechnik. Ja und wir wollen es eigentlich so aufbauen, dass man ein gutes Netzwerk aufbaut, dass wir gute Partner haben. Und ich bin dann eben auf dein Bericht aufmerksam geworden und dann habe ich mich so bisschen an dich rangehöckert. Das machen wir tatsächlich ganz gerne so und ich bin glücklich, dass wir uns getroffen haben. Ja, ich fand das auch. Unsere Gespräche sind eigentlich immer relativ spontan und sehr tiefgreifend. Und ich finde es total gut, dass wir uns heute mal darüber unterhalten. Wir sind ja hier in meinem Podcast das Navi für Lackierbetriebe. Es gibt ja noch das Wissens-Navi und Praxis-Power. Und wir hatten ein kurzes Vorgespräch und haben mal darüber diskutiert, dass ja so meine Philosophie eigentlich immer ist, wenn ich irgendwo einen Prozess optimiere, dann muss ich eine Standortbestimmung machen wie im Auto mit der Navigation. Ich fange also irgendwo an, gebe mal meine Position ein, das GPS-Signal trackt mich und stellt dann fest, wo ich bin. Und wenn ich weiß, wo ich stehe, dann gebe ich mein Ziel ein. Dann kann ich noch ein paar Routenkriterien festlegen und dann drücke ich auf Start und dann geht die Reise los. Und die Frage, die mich mir dann halt gestellt habe, macht ihr das im Anlagenbau genauso oder wie läuft das bei euch ab, wenn euch ein Neukunde oder einen Bestandskunde anruft und sagt, ... ich brauche eine neue Lackieranlage. Ja. Wir setzen eigentlich deutlich weiter vorne an. Die Kunden, die auf uns zukommen, ... die wissen in der Regel, was möchte ich beschichten. Die haben eine sehr genaue Vorstellung von ihrem Produkt. Die haben eine sehr genaue Vorstellung von ihrer Oberfläche. Die haben eine sehr genaue Vorstellung von der Oberflächenqualität.

00:05:01: Aber der Weg dorthin, der ist oft nicht so bekannt. Und im Endeffekt, du hast es eben schön gesagt, du hast deinen Standort, du gibst deine Rahmenbedingungen ein, du drückst dein Navi auf Start und dann fährt dich dein Navi nach Hause zum Kunden an dein Ziel. Heißt, ich fahre auch sehr viel mit Navi. Ich fahre jeden Tag von hier, von Hilter im Teutoburger Wald nach Niederdorfenberg. Das sind etwa 35 Kilometer. Das mache ich jetzt ungefähr seit zehn Jahren. Den Weg, den kenne ich sehr genau. Aber ich weiß nicht, was ist denn noch heute passiert? In der Zeit, ich hier bin. Und wir sehen uns so bisschen als Naviganzfunksführer an der Stelle. Weil unsere Kunden wissen zwar schon, wie sie es irgendwie hinbekommen, aber die kennen nicht den besten Weg. Beispiel, wenn ich hier am Nachmittag oder am Abend das Haus verlasse, dann sagt mir mein Navi die beste und kürzeste und effizienteste Route. Und die wollen wir auch gehen. Und ... Wenn eine Kundenanfrage bei uns gestellt wird, dann heißt das als Beispiel, ich möchte gerne einen Kugelschreiber beschichten. Dann hören wir zu und wir stellen die Fragen und sagen, wie viele Kugelschreiber, in welcher Qualität. Dann kommen wir aber sehr schnell auch dahin, wo kommen die Kugelschreiber denn her? Was muss mit den Kugelschreibern vielleicht vorher passieren? In welcher Zeit möchtest du wie viele Kugelschreiber beschichten? Und wo gehen die Kugelschreiber im Anschluss hin? Das heißt, wir besprechen die sämtlichen Rahmenbedingungen rund den Beschichtungsprozess. Das geht los, der Kunde sagt, ich brauche jetzt als erstes ein Gebäude, brauche eine Anlage, ich brauche einen Anlagenbauer, ich brauche jemanden, der mir den Prozess erklärt, ich brauche jemanden, der den Prozess abwickelt. Und wenn mein Werkstück oder mein Produkt fertig ist, dann brauche ich auch jemanden, der es vermarktet. So, da sind wir natürlich raus, vermarkten tun wir natürlich nicht. Aber wir stellen dann die Frage, wer hat denn den Bauantrag gestellt? Wer gibt denn die Nutzungsänderungen vor? Wer unterstützt euch dabei? Wer gibt dir den Weg? Wer hilft dir bei diesem Weg? Und das zeichnet uns an der Stelle dann aus, weil wir sagen, alles klar, die Rahmenbedingungen aufzustellen, damit du deinen Prozess bestmöglich gestalten kannst. Die bieten wir für dich. Das heißt, ihr seid im Prinzip eigentlich sogar noch dabei, dass ihr

00:07:24: die Stufe vor der eigentlichen Navigation mit bedient und wenn wir in dem Bild bleiben eigentlich sogar noch überlegt, welche Ausführung eines Navigationssystems ihr in das Auto einbaut. Ganz genau, weil auch da gibt es verschiedene. Bist du mit dem Motorrad unterwegs, bist du mit deinem Cabrio unterwegs und möchtest schöne Bergstraßen vielleicht fahren oder bist du Schwerkraftfahrer und möchtest die eine oder andere Brücke vielleicht meiden. Gibt es Kunden, die noch nicht so genau wissen, wo sie hin wollen, wo die Reise hingeht? Das begegnet uns tatsächlich immer wieder. Ein Kunde entwickelt natürlich eine Idee von seinem Produkt und von der Art Weise, er das Produkt beschichtet, bearbeitet und ist von seiner Idee natürlich überzeugt. Vielleicht kennst es von dir selbst, deine eigene Idee ist eigentlich immer die beste. Aber wenn man dann einen objektiven Partner hat, auch in vielen unterschiedlichen Branchen unterwegs ist, der stellt dann vielleicht an der richtigen Stelle auch mal die richtige Frage und hört bei der Antwort zu. Beim Kugelschreiber geblieben. Möchte ich davon fünf lackieren, dann kann ich das vielleicht mit einem einfachen Handspritzstand machen. Das ist einfach, das ist günstig, das ist schnell umzusetzen. Dem Kunden ist manchmal gar nicht bewusst, wie viel er lackieren muss und vor allen Dingen, wie viel gleichbleibende Qualität er braucht. Ihm ist in dem Moment auch nicht bewusst, was der Prozess dauerhaft an Kosten mit sich bringt. Und wenn wir dann fragen, wie viele Kugelschreiber müssen lackiert werden, in welcher Zeit, und dem Kunden auf einmal bewusst wird, odonna wetter, ich habe gar nicht so viele Lackierer, ich habe gar nicht so viele Lackierkabinen, in denen ich das machen kann. Ich habe gar nicht so viel Zeit, alle Rahmenbedingungen, die Logistik zu kümmern. Da kommen wir dann mit der nächsten richtigen Frage. Wollen wir automatisieren? Ist das notwendig? Was ist denn mit deiner Qualität? Und denk doch mal darüber nach, verschwendest du vielleicht auch deine Zeit, verschwendest du vielleicht auch Geld für Logistikwege. Und das passiert alles, bevor der Prozess steht.

00:09:39: Die Kunden, ich erlebe das ja in meinem Beratungsbusiness auch relativ häufig, dass viele Kunden einfach im Tagesgeschäft sehr stark eingebunden sind auf ihren etablierten Routinen und auf den, ich sag mal, ausgetretenen Faden unterwegs sind und dann so ein bisschen den Blick für die Landschaft rundherum verlieren. Und wenn ich jetzt so eine Anlageninvestition tätige und eine neue Anlage plane, dann macht das ja durchaus Sinn. auch mal so bisschen in eine andere Richtung zu denken, Alternativen aufzuzeigen. Wie bringt ihr eure Kunden dazu, das zu machen? Mal so bisschen alternativ zu denken, Alternativen zu beleuchten, von diesem eingetretenen Weg, der muss ja nicht falsch sein, von diesem eingetretenen Weg runterzukommen. Ja, du sagst es, der Weg, muss nicht unbedingt verkehrt sein. Aber da ist es umso wichtiger, dass man erst mal Wege kennt, Wege aufzeigt und dass man die Wege gemeinschaftlich auf Augenhöhe diskutiert und bespricht. Weil wenn ich mit einem erhobenen Finger zu dir komme und sage, Markus, ich weiß ganz genau, wie du das haben willst, vertrau mir mal. Und du hast aber eine andere Vorstellung davon, dann haben wir schon mal keine Schnittmenge mehr miteinander. Und entweder verlässt du dich dann da drauf und bist hinter dem Ergebnis zufrieden oder irgendwann ... ist man an der Stelle des Weges, wo man sagt, wir müssen vielleicht den Weg noch mal korrigieren und das wollen wir natürlich tunlichst vermeiden. Der genaue Weg ergibt sich aber immer aus dem Gespräch. Aus dem Gespräch durch die entsprechenden Fragen, aber auch das Zuhören und Verarbeiten der Antworten. Wenn mir ein Kunde mitteilt, er möchte etwas beschichten in gleichbleibender Technik zu jeder Jahreszeit. Dann haben wir natürlich verschiedene Vorstellungen, wie sowas gehen könnte und wir machen Vorschläge. Und das optimalste ist, dass der Kunde uns ein Feedback gibt und sagt, habe ich nicht darüber nachgedacht. Das ist klasse. Das stimmt. Oder andererseits, ja, haben wir schon mal ausprobiert, ist für uns tatsächlich nicht das Richtige, weil. Und wenn dann da eine vernünftige Begründung hinter ist, also in Form von ich verstehe das und ich kann das auf den Betrieb adaptieren.

00:11:56: Dann finden wir einen anderen gemeinsamen Weg. Ich höre daraus, dass so gemeinsame Kommunikation die Grundlage für eine erfolgreiche Anlage ist. Definitiv. Wir gehen oft zu unserem Kunden und sagen, wir wissen, wir haben gewisse Betreiberpflichten, die wir mit unseren Anlagen und mit der Technik, die wir liefern, einzuhalten haben. Das ist das eine. Darauf wird jeder Lieferant auch fest genagelt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Betreiberpflichten und die Betreiberpflichten, kennt unser Kunde teilweise nicht vollständig. deswegen gehen wir hierhin, erklären, welche Herstellerpflichten haben wir, welche Betreiberpflichten könntest du lieber, Herr Kunde, haben. Und dann erklären wir zusätzlich, dass mit unserer Anlagentechnik es möglich ist, diese Betreiberpflichten problemlos erfüllen zu können. Und am Ende des Tages, am Ende eines Projektes ist es Für unseren Kunden immer wichtig, dass er produzieren kann, dass er sein eigentliches Doing perfekt ausführen kann und dass er keine komischen Rückfragen kriegt von Ämtern oder vom TÜV. Wir fragen einfach umgehend alles. Jetzt bin ich ja auch schon seit vielen Jahren in der Beschichtungsbranche unterwegs und ich sage das jetzt mal so bisschen provokant. Der Anlagenhersteller ist nach der Inbetriebnahme in vielen Fällen derjenige, den der Beschichter nur noch sehr selten sieht. Das kann gut sein, sondern es ist dann in der Regel noch der Lackhersteller, angerufen wird im Falle von Problemen. Vielleicht ein Hersteller von Vorbehandlungskämikalien. Oder wenn es dann ganz übel kommt, tauchen dann irgendwelche Sachverständigen auf, wenn es Reklamation geht. Wie erlebst du das in der Welt? Also wir haben dazu eine eigene Philosophie, die nennt sich One Face to the Customer. Das ist nicht immer einfach einzuhalten und erst recht nicht für unsere Projektleiter. Vom Ablauf ist es letztendlich so, ein Bedarf wird einem Projektleiter zugeordnet und man bekommt von uns dann nicht nur eine Projektausarbeitung oder eine Anlage, die wir verkauft haben. Mit der Anlage kaufe ich auch gleichzeitig den Projektleiter ein. Ja, das heißt, wenn du eine Anlage bei mir bestellst, kaufst, projektieren lassen möchtest,

00:14:21: Dann sage ich, gut, macht jetzt Mitarbeiter A, B oder C. Projektleiter, der ist erst mal ortsnah nach Möglichkeit. Der kennt sich in dem Gebiet aus, der kennt sich in der Branche aus, aber der ist dir jetzt fest zugeordnet. Das heißt, du hast einen Ansprechpartner, mit dem du deine Ideen diskutieren kannst, dem man vielleicht auch kritisch mal was fragen kann, der aber letztendlich auch als Vertreter deiner Interessen bei uns im Unternehmen auftritt. Man läuft nicht von Ponzius zu Pilatus. Man geht partnerschaftlich, gemeinschaftlich aus der Projektierung, durch die Montage, in die Inbetriebnahme und dann hinterher auch in After Sale, Wartung, Anpassung, Fragen und immer mit der gleichen Person. Das ist für den Projektleiter in sich eine sehr große Aufgabe und deswegen arbeiten wir sehr intensiv mit einem starken Backoffice. die dem Projektleiter dann die notwendigen Werkzeuge ... an die Hand geben und zuarbeiten, ... dass er genau diesen Job ausüben kann. Das ist eine große Aufgabe, aber es hat sich ... in unserem Kundenkreis bewährt, ... dass die Kunden wirklich hingehen und sagen, das ist super, ich spreche ... meinetwegen mit Herrn Koch oder mit Herrn Meyer ... oder mit Herrn Schulz ... ... und mir wird dort geholfen. Weil am Ende des Tages zählt nur die verbindliche. Während der Planungsphase gibt es wahrscheinlich auch bei euch dann immer wieder Gespräche mit allen Beteiligten. Können Behörden sein, können Lackersteller sein, Chemikalienersteller sein. Seid ihr dann quasi derjenige, der die Kappe auf hat für diese ganzen Gespräche oder ist das sehr stark beim Kunden fixiert? Erste Frage, zweiter Teil der Frage, wenn der Kunde dann nicht so sattelfest ist, dann übernehmt ihr die Rolle. Also das kommt darauf an, wie der Kunde es möchte. Teilweise haben wir Kunden, haben Planungsprovs beauftragt, ... ... die nicht nur in der Projektierung dann federführend, protokollführend, aber auch leitend sind. Wir haben aber auch Kunden, sagen, wir können euch schon lange Zeit, ... wir wissen, was ihr könnt und wir vertrauen euch an der Stelle ... ... und wir möchten, dass ihr in diesem Projekt die Kappe aufhabt.

00:16:41: Das heißt, Projekte, wo wir als Generalunternehmer auftreten, vor denen scheuen wir uns in keinster Weise. Dafür brauchen wir natürlich entsprechend qualifizierte Mitarbeiter, ... die unsere Kunden nicht nur in Bezug auf schöne Lackierkabintechnik beraten, ... ... genau was du sagst in dem Bereich, welche Lacke, ... Applikation, was brauche ich für diesen Lack für eine Pumpe, ... mit welchem Roboter möchte ich arbeiten, ... wie muss ich denn meine Emission überhaupt ableiten. Was muss ich in den Bauantrag überhaupt aufnehmen und was muss ich da reinschreiben? Also dafür haben wir separat Mitarbeiter hier bei uns im Haus, die sich den ganzen Tag und nur damit auseinandersetzen, den Kunden dann auch in Form von Recht und Regelwerk beraten zu können. Also ich finde das Thema relativ spannend. Du hast das jetzt mehrfach angesprochen, dieses Thema Betreiberpflichten. In die Situation komme ich ja auch immer, wenn ich dann in laufende Anlagen, laufende Prozesse reinkomme, dass ich mir dann ganz oft immer die Frage stelle, Da ist dem Geschäftsführer oder dem Inhaber nicht so wirklich bewusst, welche Verpflichtungen er sowieso hat, ob er das schön findet oder nicht. Und ich finde das recht spannend, dass ihr sowas schon sehr früh auch in einer Neuplanungsphase mit auf den Tisch legt. Wie bildet ihr das personell ab? Ja, wir haben für diesen Bereich extra Anwendungsberater, die immer bei jedem Projekt, bei kleinen Projekten, bei mittleren oder bei großen Projekten immer die rechtliche Seite prüfen. Das heißt, der Projektleiter, wird ein Projektteam an die Seite gestellt. Da sind Produktdesigner drin, Projektassistenten, Projektmanager, aber eben auch ein Anwendungsberater. Der Anwendungsberater hat eigentlich den schönsten Job in so Projekt, der darf nörgeln. Der darf wirklich nörgeln. Der guckt da drauf und legt den Finger in die Wunde. Habt ihr euch Gedanken zugemacht? Und wenn dann keine triviale Antwort kommt? Ja, habe ich. Es ist so. Dann sagt er, dann müssen wir dann nochmal drüber reden. Und das spiegelt unser Kundenkreis zurück, dass sie das unfassbar gut finden. Natürlich sitzt man nicht gerne mit einem Nörgler am Tisch. Aber wenn die dann auch smart rüberkommen und sagen, Achtung, es geht nicht darum, besser zu wissen oder womöglich auch Ängste zu schüren, weil das wollen wir mit Sicherheit nicht. Sondern wir müssen von vornherein den Prozess der ganzen Projekte transparent gestalten.

00:19:08: und den Kunden auch darauf hinweisen, mit welcher Konsequenz er zu rechnen hat, wenn. Das schmeckt dich immer ein, das ist genau richtig, wie du es gesagt hast. Wir haben uns an der Stelle aber ganz klar dafür entschieden, ... dass wenn ein Kunde sagt, nein, ich will das nicht ... und wir können das mit Recht und Regelwerk nicht vereinbaren, ... ... dann ist das nicht unser Projekt. So schwer es uns dann fällt. Aber in der Regel kriegen wir es immer überzeugt. Ich finde das sehr spannend, ... ... an der Stelle sind wir tatsächlich sehr nah beieinander. Ich bin auch der Meinung, dass wir in unserer Branche genau diese Ehrlichkeit und diese Offenheit viel häufiger brauchen, dass da nicht ein X für ein U vorgemacht wird. Ich habe das bei ganz vielen Tagungen, wo ich dann auch immer sage, vergesst mal jetzt diese Fabeln und Legenden, hier gerade erzählt werden, lass uns mal wirklich über Realitäten sprechen. Gerade so jetzt gerade im Hype von KI oder auch Automatisierung erlebe ich momentan ganz viel, dass dann erzählt wird. Alles gar kein Problem. Setzt einen Cobot ein und braucht auch keinen Zaun drumherum bauen. Und am Ende des Tages kommt dann halt die Leistung nicht zustande, die Ausbringung der Anlage funktioniert nicht. Oder aber die Betreiberpflichten sind dann doch wieder andere. Dass es dann doch nicht so ganz easy ist, mal so Roboter irgendwo in so eine Bestandsanlage reinzusetzen. Und diese Ehrlichkeit brauchen wir in der Branche. Ohne Ehrlichkeit geht es an der Stelle nicht. Vor allem, es ist niemandem damit geholfen. erklären wir unseren Kunden nicht, was die Anlage hinterher kann oder was sie eben auch nicht kann, dann sind doch kritische Fragen vorprogrammiert. Ich freue mich tatsächlich jeden Kunden anzufahren und dann auch mal eine Tasse Kaffee nach einem Projekt dort trinken zu können, weil wir willkommen sind. Ich fahre ungern hin und entschuldige mich für eine Anlage, die einfach nicht funktioniert. Deswegen müssen wir diese Ehrlichkeit bringen. Am Ende des Tages ist es nur so, dass sich gerade in kleineren Projekten viele auf den Markt tummeln, die eben diese Ehrlichkeit nicht mitbringen, die das aber auch nicht unbedingt absichtlich tun, sondern die wissen es einfach an der Stelle nicht, weil sie sich vielleicht mit der Thematik vorher nicht auseinandergesetzt haben. Und jetzt bin ich wieder zurück beim Eingang bei deinem Navi, was wir eingestellt haben. Und vielleicht kennst du die Variante, du hast dein Navi programmiert, du bist guter Dinge, du kommst an, weil der Navi, auf das kannst du dich verlassen.

00:21:35: Aber jetzt gibt es doch einen unvorhergesehenen Punkt, wo der Navi dich auf einmal im Kreis schickt, weil hier ist was gesperrt. Was machst du dann? Also ich kann dir sagen, was ich tue an Stelle. Ich drehe dann schon mal die Scheibe runter und frage jemanden und sage, mein Navi schickt mich das dritte Mal im Kreis. Können Sie mir sagen, wo es langgeht? Ja, finde ich einen super interessanten Aspekt. Mir schießt da nämlich gerade die Variante durch den Kopf. Es gibt ja auch die Situation, wo man sich trotz Navi anders verhält. Wenn das Navigationssystem gesagt, jetzt an der nächsten Ausfahrt die Autobahn verlassen und man entscheidet intuitiv, wie auch immer, ne ich bleib mal hier drauf, ich glaub das ist die bessere Variante. Und jeder hat es schon mal erlebt, dass er sich dann hinten an einem langwierigen Stau angestellt hat, falsche Entscheidung getroffen, oder aber gemerkt hat, gut dass ich auf der Bahn geblieben bin, weil die Unfallstelle ist gerade geräumt gewesen und der Stau hat sich gerade auf die Nebenstrecken verlagert. Ja, aber das Thema hat für mich immer eine ganze Menge mit Glück zu tun. Ja. Und ich sage an der Stelle immer, es ist nicht schlimm, wenn es hinterher aussieht wie geplant und nicht wie passiert. Sehr gut, gut, Spruch. Ich sage mal, ich nehme das Thema Glück dann immer noch so ein bisschen und sage, das hat auch was mit Intuition zu tun. Das ist dann so eine Diskussion, die man im Auto führt. Das ist das Bauchgefühl. Also vom Bauchgefühl verstehe ich das, weil der Bauch halt ausgeprägt ist. Aber das ist schon ... Ja, das sind spannende Dinge. Also dieses Bild mit dem Navigationssystem, das kann man in ganz vielen, ganz vielen Situationen nutzen und für sich dann auch so adaptieren, dass man es verdeutlicht. Ich würde gerne noch zwei, drei Fragen im Podcast diskutieren mit dem Blick in die Zukunft. Was sind für dich denn so die Megatrends in der Lackierbranche, die in den nächsten Jahren wichtig sind?

00:23:33: Die Megatrends liegen eigentlich auf der Hand. Wir müssen unsere Prozesse schlank gestalten, einfach unsere Prozesskosten im Griff zu behalten. Und wenn man das als große Überschrift sieht, dann kommt man in viele Teilbereiche. Das eine ist in dem Bereich Prozessverschlankung, Prozessoptimierung, Verschwendung vermeiden. Auf der anderen Seite sprechen wir aber auch schnell von Qualifizierung. Und dann gibt es natürlich noch einen großen Bereich, wo man über Automatisierung nachdenkt und spricht. Und das ist der Trend, der im Prinzip alles einmal durcheinanderwirbelt, weil nur eine Kombination aus allem kann an der Stelle sinnvoll umgesetzt werden. Es bringt nichts, wenn ich automatisiere, bis der Arzt kommt, aber ich habe niemanden, der die Automatisierung beherrscht und ich habe niemanden, der danach guckt, dass vielleicht die logistischen Wege rundherum auch mit angefasst wird. Also man muss wirklich das große und ganze sehen und das wird in der Zukunft immer komplexer und immer schwieriger, weil wir uns schon auf einem Niveau bewegen. Wie soll ich das ausdrücken? Natürlich haben wir da Platz uns zu optimieren und das werden wir auch schaffen, aber nicht ins Unendliche. Und am Ende des Tages hilft mir auch keine KI. wenn ich keine Erfahrung habe oder das Ergebnis der KI nicht prüfen kann. da bin ich mir relativ sicher, dass da der Trend weiter hingeht, dass wir die guten Fachleute haben, dass wir die guten Fachleute ausbilden, dass wir uns mit Technologien auseinandersetzen müssen und eben auch mal andersrum denken müssen und jeden Stein in Frage stellen müssen in unserem Häuschen der Prozesse. Wie nimmst du das gerade in der Branche wahr, die Bereitschaft der Beschichter, sich mit solchen Themen tatsächlich aktiv auseinanderzusetzen? Also ich glaube, es werden etliche dazu gezwungen. Ich glaube wirklich, dass es einige Beschichter gibt, die nach wie vor sagen würden, wir haben das jetzt x Jahre gut gemacht und never change the running system und eigentlich bin ich auch ganz zufrieden. Also ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Ich gebe dir ein Beispiel. Ein Kunde rief mich an und sagte, kannst du bitte kommen, wir möchten unsere Lacksysteme umstellen, wir müssen die Lackierkabinentechnik uns dafür einmal anschauen.

00:25:53: Ich habe gedacht, naja gut, fünf Kabinen, das ist ganzes Zentrum von uns, wunderbar, das machen wir. Und dann haben wir genau wie wir beide schön am Tisch gesessen, was hast du denn vor? Und dann wurde erzählt. Und wie geht es denn sonst? Und wir haben einfach nicht nur uns um das Thema Lacksystem gekümmert, sondern mich hat auch interessiert, was läuft in diesem Betrieb insgesamt. Und dann kam ganz schnell dabei heraus, boah, und weißt du, mir gehen zwei meiner besten Lackierer in Rente. Was machen wir denn jetzt? Und dann wurde natürlich darüber gesprochen, wer hat welche Betriebszögerigkeit, wer weiß was, wer geht in Rente, wer geht in Elternzeit, ist auch ein Thema auf jeden Fall. Und dann müssen die Betriebe sich darauf vorbereiten. Wie fange ich das ab? Wie fange ich das auf? Und somit wurde aus dem Gespräch, ich stelle mein Lacksystem um, schnell das Gespräch, kannst du dir überlegen, wie wir vielleicht einen Teilbereich automatisieren können, die Leute, jetzt hier das Unternehmen, das Haus verlassen. auffangen zu können und wie wir für unsere Kunden nach wie vor eine gleichbleibende gute Qualität hinbringen können. Der Kollege wurde gezwungen. Auf der anderen Seite, hatte ich eben angesprochen, gibt es die Betriebe, die eigentlich ganz zufrieden sind und sagen, das haben wir immer schon so gemacht und das wird auch immer so gut sein, weil wir beherrschen einfach unseren Prozess. Da wird das dann manchmal sehr kompliziert mit Beratungsleistungen, weil wir möchten natürlich auch nicht als Die Schlaumeier die Enkel kommen und wir haben einen hohen Respekt vor Betrieben, die über Jahre erfolgreich sind und die natürlich auch wissen, was sie tun. Unser Vorteil an Stelle ist, die Generation geht auch weiter. Die jungen Leute, die nächsten Generationen, auch bei uns im Unternehmen gibt es die nächste Generation. Es kommt immer ein neues Denken mit rein. Es kommen immer wieder neue Fragen oder vielleicht kommen auch alte Fragen wieder hoch, die längst vergessen worden sind, weil sie wurden akzeptiert. Und wenn die dann behandelt werden, dann heißt es, das haben wir zwar immer schon so gemacht, aber da hätten wir vielleicht nochmal drüber nachdenken können. Und da sitzen wir an. Und das wird der Trend dazu.

00:28:01: Es ist ein gutes Schlusswort. Gibt es noch irgendetwas, was du im Podcast den Zuhörern mit auf den Weg geben möchtest? Es gibt tatsächlich eine Sache, ich immer rund die gesamte Lackiertechnik meinem Kunden als letztes mitgebe und allen Zuhörern auch gerne mitgebe. Sie oder ihr müsst euch überlegen, was möchte ich mit meinem Prozess? Möchte ich einen günstigen Prozess, ich sage jetzt extra einen günstigen oder einen preiswerten Prozess über Jahre betreiben, dann muss ich mir von vornherein die Anlagentechnik und die Systeme, die Ausbildung und die Technik reichlich Gedanken machen. Eine billige Anlage einkaufen, das ist einfach. Das kriegt jeder sofort hin. Aber einen Prozess über Jahre lang günstig zu gestalten, da brauchst du noch. Und das ist das Top-Schlusswort perfekt. Es deckt sich mit ganz vielen Dingen, die wir auch immer wieder bei LinkedIn gegenseitig bestätigen, wenn wir bei LinkedIn irgendwelche Posts absetzen. Und genau das Schlusswort lassen wir so im Raum stellen. Gerhard, vielen Dank, dass du zu Gast warst im Podcast. Hat mir sehr viel Freude gemacht. Ich glaube, da waren ganz viele Aspekte dabei. Und es hat mich wieder darin bestätigt, dass es im Navi für Lackierbetriebe eine gute Idee ist, Gäste einzuladen.

00:29:23: Ich bedanke mich ganz herzlich, dass du mich eingeladen hast. Das hat mir wirklich Freude gemacht. dann wollen wir mal schauen, was die Zukunft bringt für uns. Bis dahin. Bis dann. Ciao, Ciao, tschüss und bis bald.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.